Produkttests, ein fettes Gewinnspiel, Athleten-Workshops, Goodies, Snacks – der Auftakt zur Climb Euope Tour von La Sportiva hatte viel zu bieten. Die Boulderwelt München Ost lieferte den perfekten Rahmen für ein Event, das bis Ende Juni an 61 weiteren Orten stattfindet. Wenn du noch nicht dabei warst, kannst du das HIER gleich ändern.

Mit Climb Europe hat La Sportiva eine rundum geile Eventserie ins Leben gerufen – aber worum geht’s da eigentlich? Der Anlass für das ganze Spektakel ist der Mantra. Ein neuer Boulderschuh, der hier seine Premiere feiert. Nicht in einem fancy Showroom, sondern genau dort, wo er hingehört: Auf den Matten der Boulderhallen in mitten von den Leuten, für die er gemacht ist.
Der Mantra

Kurz zum Schuh: der wurde speziell für Einsteiger und fortgeschrittene Boulderer entworfen. Sein Einsatzgebiet sind große Volumes und dynamische Routen. Was beim ersten Reinschlüpfen sofort auffällt: Das Ding ist wahnsinnig weich. Damit kann der Fuß arbeiten und steckt nicht in einem Schraubstock, wie das bei aggressiven Wettkampfschlappen gerne mal der Fall ist.
Der Downturn fällt ziemlich moderat aus, was dazu führt, dass der Slipper sehr bequem sitzt. Die Zehen dürfen sich ein wenig strecken, denn der Schuh ist dafür gedacht, etwas größer getragen zu werden.
Damit bleibt viel Gefühl für kreative Moves. Die werden auch durch die No-Edge Technology unterstützt. Das heißt nichts anderes, als dass die Sohle ohne Kante über die Zehenkappe nach oben gezogen wurde. Für Mikroleisten ist das nichts, aber beim Wechseln der Fußpositionen auf einem Tritt drückt diese Konstruktion die Mundwinkel steil nach oben. Und dank XS-Grip2 Gummi pappt die Sohle förmlich am Kunststoff.

Soweit so theoretisch. Um 10 Uhr war’s noch recht still in der Halle. Da konnte ich mir ganz in Ruhe mein Paar Mantras aussuchen. Sneaker Gr. 44, Mantras Gr. 42, das hat ganz gut gepasst. Gefühlvoll isser. Eng sitzt er. Bis man in einem solchen Slipper drin ist, ist schon ein bisschen Gewalt gefragt, aber dann geht’s eigentlich. Ok, die ersten Meter waren schmerzhaft, aber nach einer halben Stunde wurde der Schuh deutlich bequemer. Am stärksten merkt man den Grip beim Hooken. Auch wenn der Fuß nicht ultrapräzise gesetzt wird, hält er meist überraschend gut – sowas kommt mir natürlich sehr entgegen.

Kurz bevor es dann richtig anstrengend wurde, stand zum Glück der erste Programmpunkt auf dem Plan:
Workshop 1 mit Martina Demmel und Larissa Arce
Der harmlose Titel der Veranstaltung: Strategies for projecting and onsighting. Was ich nicht ahnte: in den nächsten zwei Stunden stellen die Ladies alles auf den Kopf, was ich bisher übers Klettern zu wissen glaubte. Es ist schon faszinierend zu sehen, wie professionell die Sache heute angegangen wird. Ich bin ja mehr so Team schau-ma-mal,-dann-seh-ma-scho. Das funktioniert, solange man nur das macht, was man eh schon kann. Bei Martina und Larissa konnte ich dann lernen, wie die detaillierte Visualisierung eines Projekts funktioniert. Wie sie hilft, Energie, Muskeln und Fingerkuppen zu sparen und wie ich das selber ganz konkret umsetze. Nämlich mit Zettel und Kuli.


Da saßen wir also und durften unseren nächsten Boulder erst malen und dann die konkreten Moves in unsere Skizze eintragen. Das hat bei allen erstaunlich gut funktioniert – sogar bei mir. Sachen gibt’s. Ich hab an dieser Stelle gleich noch mein ganz persönliches Mantra mitgenommen:
Ich werde nicht einfach wild drauf los bouldern.
Ich werde nicht einfach wild drauf los bouldern.
Ich werde nicht einfach wild drauf los bouldern.
Dafür ab und zu mal mich selber filmen:


Außerdem weiß ich jetzt, warum Profis nach dem Sturz in einer Route gern mal eine halbe Stunde im Seil hängen bleiben, wie man mit der Beta von anderen Leuten arbeitet und wie man auch dann noch Fortschritte machen kann, wenn die Unterarme längst Pudding sind. VIELEN DANK Mädels!
Workshop 2 mit Brian Weaver und Heli Kotter
Kurz das Bäuchlein füllen und schon ging’s weiter mit Brian Weaver und Heli Kotter und mit dem Thema How to approach a boulder problem. Dieser Workshop richtete sich an Leute, die in mittleren Schwierigkeitsgraden zu Hause sind und er war pures Gold.
Allein Heli dabei zuhören zu können, wie er voller Begeisterung davon erzählt, dass es beim Bouldern auf Hand, Hirn, Haxen und Hintern ankommt, war ein Erlebnis. Wir lernten, wie man sich in einer Route nach oben „schüttelt“. Dass ein langer Arm beim Rasten gut, aber ein angewinkelter manchmal besser ist (Stichwort Hintern). Doch das Beste an diesem Vortrag war einfach die wahnsinnig sympathische Art des Rosenheimers. Als es dann kurz drauf an die Wände ging, war er voll dabei und feuerte uns an, als würden wir gerade das Weltcup Finale austragen. Mindestens.

Darin lag für mich auch der größte Gewinn des Ganzen. Wo sonst hat man mehrere Stunden Zugang zu absoluten Top-Athleten, die einem Tipps geben, die man von der eigenen Crew nie bekommt? Selbst wenn ich einen Großteil davon vergessen oder nie anwenden werde, ein dicker Motivationsschub war es in jedem Fall. Und das ist in meinen Augen das Wichtigste.
Meine Empfehlung: Selber machen
Wer sich jetzt denkt: „Ok, klingt gar nicht so schlecht. Vielleicht mal ausprobieren“, der hat insgesamt noch 61 weitere Möglichkeiten.

Einfach auf der Webseite für den Stop der Wahl registrieren und den Mantra sowie viele andere Produkte testen. Die Teilnahme ist gratis. Zudem bist du damit automatisch in der Lostrommel für jede Menge Stuff. Genauso wie für ein Ticket zum International Athletes Meeting am Hauptsitz von La Sportiva in Val di Fiemme im Oktober 2022. Dieser Bouldersommer könnte schlimmer anfangen.
Weitere Stops der Tour:
Deutschland: Hamburg, Berlin, Diemannsried, Augsburg, Ingolstadt, Regensburg, Frankenjura, Bremen, Dortmund, Köln, Frankfurt, Darmstadt und Berchtesgaden.
Österreich: Imst, Graz, Salzburg, Wien
Schweiz: Wädenswil, Näfels, Ostermundigen, Pratteln, Villeneuve, Root
Vielen Dank an Krauts PR für die Einladung und an Matthias Paintner für die Bilder.
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