Tipp 20: Wie packe ich meinen Rucksack?

Braucht’s wirklich noch einen Blogartikel zum Thema Rucksackpacken? Ich bin mir da auch nicht sicher. Aber ich schau mal, dass ich hier noch was von mir gebe, dass vielleicht nicht überall sonst schon steht. Also los:

Meinen Rucksack packe ich möglichst minimalistisch und immer nach der Reihenfolge, in der ich seinen Inhalt brauche. Sprich Biwaksack und Erste Hilfe kommen ganz nach unten. Da ich kein Sanitäter bin, macht es bei mir auch im Notfall keinen Unterschied, ob ich 1 Sekunde oder 1 Minute brauche, um mein Verbandpäckchen rauszufummeln und beim Biwakieren ist eh keine Eile angesagt.

Als nächstes stecke ich meine Ersatzhandschuhe ein – brauche ich wahrscheinlich nicht, die können nach unten. Dann kommen schon die Hardshelljacke und die Wärmejacke. Extratipp:  Bei Jacken die Ärmel auf der Brust überkreuzen und die Jacke in die Kapuze rollen. So nimmt das Teil kaum Platz weg und ist schnell griffbereit. Eine Trinkflasche, die ich wahrscheinlich auch schon im Aufstieg brauche, steck ich oben drauf.

Die Schneebrille kommt auch nach oben, damit nichts das Glas verkratzt. Schaufel und Sonde hab ich gern in Extrafächern möglichst weit weg vom Körper. Sollte das nicht gehen, achte ich trotzdem darauf, harte Ausrüstungsgegenstände weit vom Körper entfernt zu packen – besonders, wenn der Rucksack nur dünn gepolstert ist. Eine scharfe Schaufelkante kann aus einem harmlosen Sturz einen Knochenbruch machen. Kleinkram wie Lippenstift, Karte und Müsliriegel kommt ins Deckelfach.

Wiege jedes Ausrüstungsteil

Oft hat man zwei ähnliche Ausrüstungsteile, die gefühlt gleich viel wiegen, was meistens jedoch nicht der Fall ist. Hier lässt sich leicht Gewicht sparen. Am besten gleich all-in gehen und sämtliche Gewichte im besten Nerd-Style in einer Liste festhalten, das hilft beim nächsten Packen. Zudem gibt einem die Liste einen objektiven Grund für Neuanschaffungen bzw. um darauf zu verzichten.

Dabei gehe ich nach folgenden Prioritäten vor: Sicherheit -> Funktionalität -> Gewicht -> Image.

Sprich als erstes kümmere ich mich um die Ausrüstung, die meine Sicherheit verbessert, wenn es da nichts mehr zu optimieren gibt, mach ich mich daran, die Funktionalität meiner Ausrüstung zu verbessern. Oft geht das auch mit einer Gewichtsreduzierung einher. Als letztes kümmere ich mich dann um den Style des Ganzen. Das ist meine sehr persönliche Herangehensweise und ich mach dir keine Vorschriften wie du das handhabst.

Sei penibel

„Auf die paar Gramm kommt’s mir nicht an“. Wie oft habe ich diesen Satz gehört? Dabei sind die meisten nur nicht gewillt, auf ihre geliebte aber schwere Ausrüstung zu verzichten. Doch es lohnt sich, genau hinzuschauen. Jedes Gramm, das du sparst, summiert sich und am Ende ist der Rucksack dann doch irgendwann ein Kilo leichter. Oder zwei je nachdem wie weit du die Gewichtsoptimierung treibst.

Zu diesem Thema gibt es einen eigenen Kosmos an Literatur, Foren und Experten. Besonders die Long Distance Hiker Community in den USA beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema. Kein Wunder, dass von dort ziemlich viele innovative Produkte und Ideen kommen. Zum einlesen empfehle ich: http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/ bzw. https://backpackinglight.com/forums

In letzter Konsequenz geht’s gar nicht so sehr darum, wirklich das letzte Gramm aus jedem Ausrüstungsgegenstand herauszuquetschen, sondern vielmehr darum, nichts als gegeben hinzunehmen und sich bei jedem Teil zu überlegen, ob du es wirklich brauchst. Bis auf Erste Hilfe und LVS-Set ist alles verhandelbar und auch dort gilt: Müssen Pflaster und Verbände wirklich in ein Packerl aus festem Rucksackstoff oder tut es vielleicht auch ein Frühstücksbeutel?

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