Der Neue is da. Nix wie los
Ja, am Mittwoch war ein Zetterl vom Zoll im Briefkasten mit der freundlichen Aufforderung doch schnellstmöglich vorbei zu schauen, da es sonst noch teurer wird als es eh scho ist. Aber vielleicht besser von vorne: Also wenn man sich mit Powdersurfern beschäftigt, kommt man um Grassroots nicht rum. Ich auch nicht. Ewig lang hab ich mir sämtliche Bilder und Videos reingezogen aber irgendwann hab ich so ein Ding einfach haben müssen. So und da isser jetzt: Ein Barracuda in 140 mit 3d Base. Wenn schon denn schon.
Powder ist natürlich grad Mangelware, aber ein bisserl einen haben wir dann doch noch gefunden, der Markus und ich.
Mr. Dreiteiler auf Schneeschuhen – ganz was Seltenes. Für heute aber genau richtig. Während die Südseiten in der Früh pickelhart waren, haben wir nordseitig noch richtig feinen Powder gefunden. Aber der wollte erst erobert werden.
Strategische Powse. Riegel nachfüllen und Lines auschecken. Der Hang direkt hinter den Stöcken ist es dann geworden.
Stunde später: Die letzten Meter bei perfekten Bedingungen.
Da runter ohne Bindung? Daran mus ich mich erst noch gewöhnen.
Markus hat auf dem Asueto die Hosen genauso voll wie ich.
Die ersten Turns sind noch brutal wacklig. Aber mit viel Konzentration und etwas Dusel geht’s scho.
Der beste Hang des Tages. Weiter unten ist es dann leider relativ bald vorbei gewesen mit der fluffigen unverspurten Herrlichkeit, aber oben war’s echt fein.
Testfazit zum Barracuda 140
Ganz klar: das Ding ist ein POWDERSurfer, kein Sulzsurfer, kein Pistensurfer und schon gar kein Bruchharschsurfer. Schließlich sitzt Grassroots in Utah, einem Ort, der so ziemlich den trockensten Schnee dieses Planeten abbekommt. Dementsprechend wird hier geshaped. D.h. solange der Schnee weich ist und man gut einsinkt, funktionieren die Turns auch ohne Bindung cremig. Sobald der Schnee schwieriger wird, isses dann aber auch ganz schnell vorbei und das Brett ist so gut wie nicht mehr zu kontrollieren. Ach ja unverspurt sollte es bitte auch noch sein. Dann funktioniert’s am besten.
Die Breite ist ebenfalls an epische Schneeverhältnisse angepasst und so steht nur der hintere Fuß direkt über der Kante. Vorne hat das Brett einen deutlichen Überstand, der zwar für sagenhaften Auftrieb sorgt, aber eine Schwungeinleitung über den vorderen Haxn oder enge Turns etwas anspruchsvoll gestaltet.
Vielleicht kommt der Auftrieb auch durch den starken Rocker, denn die Aufbiegung an Nose und Tail beginnt in beiden Fällen extrem früh. So kommt die Nose schön nach oben, wenn man das Gewicht nach hinten verlagert und der hintere Fuß bekommt etwas mehr Halt.
Die Pads: Im Vergleich zu den Pogo-Pads fallen die hier geradezu schüchtern aus, dafür hat man mehr Stance-Möglichkeiten. Für Experten sicher gut, ich war am Anfang echt überfordert damit, mir zu überlegen wo ich denn meine Latschen hinstellen muss. Wenn man aber den perfekten Stance trifft, dann fährt sich der Powdersurfer fast so kontrolliert wie ein Snowboard – vorausgesetzt der Rider befindet sich konstant zentriert überm Brett.
Was sonst noch? Der Belag geht ab wie Luzie, fast zu schnell am Anfang. Die Länge ist für den Powder optimal: Schwimmt gut auf und ist trotzdem wendig. Mehr kann ich dazu noch nicht schreiben. Dafür war der eine Run zu kurz.
Das Tolle am Powdersurfen ist halt einfach, dass jeder Turn wieder ein Erfolg ist, jeder Buckel wird zur Herausforderung und jeder Hang ohne Sturz macht einen zum Helden. Ganz wie vor 20 Jahren auf den ersten Metern. Schönes Gefühl!
Stimmt zu 100%, jeder Turn gibt dir was besonders ab. Es ist ein Intensiveres Boarden , ein echter Surf.
Gibt nur noch eine Frage: Wann kommt der nächste Powder ;)))))
Markus